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Tour 1: Canal du Nivernais Highlights - Ferien auf der Penichette (1995)


Penichette Classique "1107"

Penichette Classique

Burgund im Herzen von Europa

In Frankreich heißt es zwar immer, an Paris führe kein Weg vorbei, doch für Reisende aus Deutschland trifft dies wohl eher für Burgund zu. Und es gibt eine Menge guter Gründe, diese Region im Herzen Frankreichs (voller Kunst und Wein) nicht links liegen zu lassen. Sie wird den Besucher mit ihrer natürlichen Schönheit und ihren unzähligen Kunstdenkmälern in den Bann ziehen.

Gourmets und Weinliebhaber sind natürlich ganz besonders gefährdet, sich in Burgund zu verlieben. Wenn man die Übersichtkarten der wichtigsten Restaurant-Führer aufschlägt, findet man in Burgund eine Konzentration von Ein-, Zwei- und Drei-Sterne-Küchen wie in keinem anderen Landstrich Frankreichs. Hier wird dem Essen eine fast religiöse Verehrung entgegengebracht.

Rast-1995

Doch die edlen Tropfen und das gute Essen sind nicht der einzige Grund, durch Burgund zu bummeln.

Die wechselvolle Geschichte, die von Galliern, Römern und lange Jahre von den mächtigen Herzögen von Burgund bestimmt wurde, macht diese Region zu einer der bedeutendsten Kulturlandschaften Europas.

Auxerre2


Nicht nur in den Mauern der weltberühmten Abteien von Fontenay oder Vezelay, den Kathedralen von Nevers oder Autun sprechen die Steine von Burgund als einem Herzstück abendländischer Traditionen. Auch die Kunstwerke und Steine unzähliger Kathedralen, Klöster, Kapellen und Kirchen geben ein beredtes Zeugnis von der Vergangenheit und sind steingewordene Zeichen der Frömmigkeit. Pilger strömten von überall zu Wallfahrtsorten in Burgund.

Im Zeitalter der reichen Handelsleute führte deren Weg zu den großen Marktstädten der Champagne wiederum durch Burgund. Die Geldhändler aus der Lombardei ebenso wie die Tuchhändler aus Lyon zogen gen Norden durch die burgundischen Orte. Wo viel Handel getrieben wird, entstehen neue Verkehrswege, zumal, wenn eine Metropole wie Paris ihre Anziehungskraft auf die Menschen ebenso wie auf Steine und Weine der Kalksteinhügel um Auxerre ausübt. Das Holz des Morvan wurde in Paris verkauft, geflößt über die Yonne und die Seine.

Wasserstraßen Burgunds

Wasserstrasse


Die Geschichte Burgunds ist auf besonders enge Weise mit seinen Gewässern verknüpft. Über die Loire kamen einst die Normannen, die Seine stellte die Nähe zu Paris her und die Kanäle sorgten für beste Handelsverbindungen. In Burgund gibt es beinahe 1.200 km befahrene Wasserstraßen, die zum Großteil von der kommerziellen Schiffahrt nicht mehr genutzt werden und somit den Freizeitskippern vorbehalten sind. Dieser Reichtum an Schiffahrtswegen erklärt sich aus der geographischen Lage Burgunds. Im Herzen dieser Region befindet sich die Wasserscheide der Becken der drei größten Flüsse Frankreichs: Seine, Loire und Rhône. Um diese drei Flußläufe miteinander zu verbinden, hat man in Burgund schon im 17., 18. und 19. Jhd. mit dem Bau zahlreicher Kanäle begonnen. Diese bilden, verbunden mit weiteren Wasserstraßen wie Saône, Yonne und Seille, ein Schiffahrtsnetz von außergewöhnlichem Interesse für Touristen.

Der Canal du Nivernais im Besonderen

Unsere Tour ging über den Canal du Nivernais und die Yonne. Als die schönste und windungsreichste war die Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Wasserstraße gepriesen worden. Daß es sich zugleich auch um die wohl "schleusenreichste" handelt, entdeckten wir erst vor Ort. Auf 170 Kilometer Länge verbindet der treidelgesäumte Canal du Nivernais den Oberlauf der Loire mit der ab Auxerre befahrbaren Yonne. Die 110 Schleusen, die hierbei zu passieren sind, zeigen eindrucksvoll, daß Burgund eher zu den hügeligen Regionen unseres Nachbarlandes zählt. Auf unserem Teilstück von Corbigny nach Joigny hatten wir über 60 Schleusen und dabei einige Klappbrücken zu bewältigen.

Von Corbigny bis Clamecy und Auxerre folgt der Kanal treu dem wildromantischen Verlauf des Tales der Yonne. Die Fahrt verläuft teils auf dem Kanal und teils auf dem Flußbett der Yonne. Sein ganzer Verlauf führt den Canal du Nivernais durch wunderschöne und unberührte Naturlandschaften. Abwechslungsreiche Landschaften mit Weinbergen und sanften Hügeln, aber auch schroffe Felsen und Täler sowie zahlreiche malerische Dörfer mit bunten Märkten geben dieser Strecke einen besonderen Reiz.

Die Yonne fließt von Auxerre durch die liebliche Landschaft Nordburgunds. Dabei durchquert sie zahlreiche, schöne Städte: Auxerre mit seiner malerischen Altstadt und dem prächtigen Panorama der Kathedrale St. Etienne sowie Joigny mit seinen verschlungenen Gäßchen und unzähligen Fachwerkhäusern.

Hausbootfahren

Es gibt keine bessere Art, Burgund zu entdecken, als an Bord eines Hausbootes. Eine geruhsame Hausboottour durch das Land der Wasserstraßen zwingt auch die Emsigsten zur Erholung. Sich dahingleiten zu lassen ist ein Eintauchen in eine andere Dimension der Zeit, in der Ruhe und Entspannung aus der Langsamkeit entstehen. Mit einem gemieteten Hausboot sich dem Rythmus des Wassers anvertrauen, läßt das Faulenzen zur Urlaubsphilosophie werden, ohne dabei in Trägheit zu verfallen. Dafür sorgen schon die vielen Schleusen, deren Durchfahrt gewisse Aktivitäten erfordert. Aufgrund der vielen Schleusen ist der Freizeitkapitän kaum schneller als ein geübter Wanderer. Die Fahrt ist also nichts für Leute, die vorankommen wollen, sondern genau das Richtige für diejenigen, die Ruhe suchen, um die Hast des Alltags vergessen zu können. Bei diesem langsamen und leisen Dahingleiten findet man tatsächlich wieder Zeit, sich an einfachen und unverfälschten Dingen zu erfreuen: der Flug eines Reihers, die Begrüßung einer Schleusenwärterin, die leise und beinahe heimliche Anfahrt durch die Gärten eines kleinen, vergessenen Dorfes mit wunderschönen Steinhäusern. Immer wieder überraschend tauchen malerische kleine Dörfer zwischen Weinbergen, bunten Wiesen und Wäldern auf, ein romanischer Kirchturm überragt das Tal und gerne lassen wir uns zu einem Halt verführen. Malerisch sind auch die Schleusenwärterhäuschen. Freundliche Schleusenwärterinnen verkaufen bei einem Plausch gerne Käse, Gemüse, Honig oder Wein.

Das Urlaubserlebnis wird in erster Linie durch die Schönheiten der noch weitgehend intakten Natur bestimmt. Laublichte Wälder und saftige Wiesen, auf denen als behäbige weiße Tupfer die kräftigen Charolais-Rinder grasen, säumen die Strecke. Die grünen Weiden sind durch Hecken abgetrennt, die großflächige Muster über die gewellte Landschaft werfen. "Man hält wo man will - auch mitten in der Natur -, bleibt so lang man Lust hat und fährt so weit es Spaß macht. Das kulturelle Leben in den kleinen Dörfern entlang des Kanals imponiert vor allem durch seine entspannende Unauffälligkeit. Erst auf den zweiten Blick wird klar, durch welch kulturträchtige Region die Fahrtstrecke führt, wie zum Beispiel in der Département-Hauptstadt Auxerre oder im nahen Vézelay. Beide Städte legen mit ihren gewaltigen Kirchen noch heute Zeugnis von der einstigen Bedeutung Burgunds ab. Verstreut in der Landschaft liegen zahlreiche in Privatbesitz befindliche Schlößchen, von denen so manches in einen wahren Dornröschenschlaf verfallen zu sein scheint.

Anreise

Wasserstrasse

Auf unserer Fahrt zum Canal du Nivernais machen wir Station in Beaune wo wir auch übernachten. Inmitten ausgedehnter Weingärten, umschlossen vom Mauerring ihrer mittelalterlichen Befestigung, präsentiert sich die alte Hauptstadt des Burgunderweins als touristisches Zentrum der Bourgogne.

Beaune hat nur einen Herrn und das ist der Wein. Vom Stadtwappen bis zu dem within berühmten Hospiz ist ihm hier alles gewidmet. Natürlich nicht von ungefähr, denn dem Saft hat Beaune seinen Reichtum zu verdanken. Aber die Reize dieser Weinmetropole sind beileibe nicht auf den wohlgefüllten Weinkeller beschränkt. Während der Besucher über die Pflaster der sehenswerten blumengeschmückten Altstadt flaniert, kann er sich der unübersehbaren Anmut des historischen Panoramas hingeben. Beaunes mittelalterlicher Kern blieb weitgehend erhalten. Um Beaune zu genießen, muß man sich Zeit nehmen.

Wer mehr Zeit hat, sollte Beaune von der Stadtmauer aus dem 15. Jh. her erkunden, die während des Hundertjährigen Krieges angelegt wurde. Ein Rundgang erschließt das lebensvolle Panorama dieser wohlhabenden kleinen Stadt, die als Sitz der kapetingischen Herzöge bis ins 14. Jh. Hauptstadt des mittelalterlichen Burgunds war.

Bei unserem Rundgang durch die Stadt erkennen wir sofort, wie wohlhabend der Handel mit den kostbaren Burgunderweinen den Ort gemacht hat: Überall stehen gepflegte Stadtpalais aus Spätmittelalter, Renaissance und Barock. Baulicher Höhepunkt ist jedoch unbestritten das Hotel-Dieu, ein Krankenhospiz und Altenheim.

Von einer "wildenWelt", einer "Welt in den fängen des Hungers", von "Wogen der Angst" hat der Historiker Georges Duby gesprochen, um die Gesellschaft des europäischen Mittelalters zu charakterisieren. Ein Besuch im Hôtel-Dieu bietet eine erste Einführung in dieses Thema. Der "Palast der Armen und Kranken", der sich in einer durch elend und Niedergang gekennzeichneten Welt erhob, markiert zugleich den Beginn moderner Sozialpolitik: Nach dem Hundertjährigen Krieg leidet Beaune unter Armut und Hunger. Dreiviertel der Einwohner der Stadt sind mittellos. Gegründet und finanziert wurde das Hospital nicht etwa von einem Mönchsorden oder der Kirche, sondern von Vertretern des geadelten Bürgertums in herzoglichen Diensten.

Es wurde 1443 von Nicolas Rolin, dem Kanzler des Herzogs von Burgund, erbaut. Das Hôtel-Dieu ist ein Meisterwerk flämisch-burgundischer Kunst. Das Hôtel-Dieu gilt heute als das Juwel der mittelalterlichen burgundischen Architektur mit flämischen Einfluß. Auch heute ist der Eindruck überwältigend, wenn wir den Hof des Prachtbaus betreten. Wir stehen vor einer eindrucksvollen Fachwerkgalerie der späten Gotik, die von einem bunt glasierten Dach mit Türmchen und Erkern gekrönt wird. Mit dem Armensaal, dem berühmten Altarbild von Roger van der Weyden und der Apotheke mit seinen reichen Zinn- und Fayencesammlungen ist es die Sehenswürdigkeit in Beaune. Nur wenige hundert Meter entfernt steht die Kirche Notre-Dame, ein romanischer Bau des 12. Jh.

Am nächsten Tag geht es weiter zu einer besonderen Sehenswürdigkeit. An dieser Stelle hat der Armancon in den Granit einen mächtigen, nahezu runden Felssockel herausgearbeitet, den er in einer engen Schleife umfließt. Auf dieser natürlichen Festung thront eindrucksvoll die mittelalterliche Stadt Semur-en-Auxois, fast ganz von Steilhängen umschlossen, zusätzlich durch Türme und Mauern bewehrt. Man kann nur schwer entscheiden, was schöner ist: die Lage von Semur und seine Umgebung oder die Stadt selbst. Es gibt keinen besseren Platz für eine Siedlung, und so steht hier seit gallorömischer Zeit Semur, wie im Mittelalter von Mauern und Türmen umgeben - die Zeit scheint stillzustehen.

Die Kirche Notre-Dame aus dem 13.-16. Jh. ist eine der schönsten Kirchen in Burgund. Alte Wehrtürme, Stadttore und Häuser gibt es in Hülle und Fülle. Ein zielloser Sparziergang durch die engen Gassen lohnt sich. Sehr schön und romantisch ist der Rundgang auf einer Lindenallee entlang der Stadtmauer. Unter- und außerhalb der Befestigungsanlagen führt ein wunderschöner Rundweg entlang.

Nach der Besichtigung von Semur gehts nach Chitry les Mines. Auf dem Weg dorthin machen wir einen - leider nur kurzen - Abstecher nach Vézelay , das am Nordrand des Morvan abseits großer Straßen, inmitten von Wiesen, Feldern und Waldstücken liegt. Schon von weitem sind die auf einem Hügel gelegene Kirche von Vézelay und das daruntergekauerte Dorf zu sehen. Die von Befestigungen umgebene Stadt wird von der aus dem 12./13. Jh. stammenden Basilika beherrscht, einer der gewaltigsten romanischen Kirchen und eines der größten Heiligtümer Frankreichs. Im Mittelalter war Vezelay einer der bedeutensten Wallfahrtsorte und die Basilika Sainte Madeleine ein wichtiger Sammelplatz für die Pilger auf dem Weg nach Santiago de Compostela. Derselbe Hügel war Ausgangspunkt mehrerer Kreuzzüge. Hier erreichte der Heilige Bernard mit seinen flammenden Aufrufen, daß aus einer anonymen Masse ein Heer von Kreuzrittern wurde. Tausende folgten Richard Löwenherz und dem französischen König Philippe Auguste auf dem Weg ins Heilige Land. In der Kathedrale von Vézelay verbindet sich die Mystik des Mittelalters und die Schönheit auf eine einzigartige Weise. Dank der Schönheit ihrer Architektur und der außergewöhnlichen Freiheit ihres Skulpturenschmucks, gilt dieses Kirchengebäude das Meisterwerk der romanischen Baukunst in Burgund.

Geht man die Grande Rue bergauf kommt man zum gewaltigen Westportal der Basilika - ein wirklich beeindruckendes Bild. Das Hauptportal behandelt eine Art von imperialistischem Christentum. Es unterteilt die Welt in bekehrte und noch zu bekehrende Völker. Unter denen sind solche phantastischen zu finden wie die der Großohren, der Riesen, aber auch der Pygmäen. Die Blütezeit des Klosters war die Zeit der Kreuzzüge. Dieser Gestus der Welteroberung findet sich auf dem Hauptportal wieder. Wir betreten nun die ungewöhnlich große Vorhalle, dessen Tympanon das bedeutendste Kunstwerk Vezelays darstellt: Christus, von dessen Händen die Strahlen der Erleuchtung ausgehen, schickt die Apostel in alle Welt. Der Innenraum, das Langhaus besteht aus drei Schiffen zu je zehn Jochen, das Hauptschiff wird links und rechts von schlanken, hell-dunkel gestreiften Säulenreihen gesäumt, die eine unvergleichliche Atmosphäre schaffen. Der Innenraum verbindet auf ideale Weise den romanischen Kreuzgang mit einem lichtdurchfluteten gothischen Chor. Das Halbdunkel der Vorhalle geht über in das strahlende Licht, das im Kirchenschiff mit seinen riesigen, zum Himmel strebedenden Säulen aus dunklem und hellem Gestein vorherrscht. In seinen Farbabstufungen erinnert das Längsschiff an arabische Einflüsse, an die große Mosche von Cordoba. Große Ruhe liegt in diesem Raum.

Die Bootstour

Unsere Bootstour auf dem Canal du Nivernais beginnt in Chitry-les-Mines. Durch eine wunderschöne, einsame Gegend mit weiten Wäldern kommen wir nach Tannay wo wir einen schönen Liegeplatz und ein gutes Restaurant fanden.

Die erste größere Stadt, die wir erreichen, ist Clamecy. Clamecy ist ein hübscher mittelalterlicher Ort mit einer sehenswerten Altstadt und zahlreichen Fachwerkhäusern. Früher war die Stadt ein wichtiger Ort des Holzhandels. Die Stämme aus dem Morvan wurden von hier ab dem 16. Jh. über Yonne und Seine nach Paris geflößt.

Die Flottage du Bois wird bis ins 19. Jh. zu einer der wichtigsten Branchen in Clamecy. Dort leben allein 500 "Flotteurs", selbständige Floßunternehmer, doch insgesamt leben bis zu 4.000 Personen ausschließlich von der Flottage. Erst die Kohle beendet das einträgliche Geschäft.

Auf einer Anhöhe über dem idyllischen Städtchen liegt die Kirche St. Martin aus dem 13 Jh. mit einer reich verzieten Famboyantfassade St. Martin ist eine Kirche von außergewöhnlichen Ausmaßen, denn sie sollte einmal Kathedrale und Bischofssitz werden.

Nach Clamecy treffen wir immer wieder die Yonne unsere freundliche Reisebegleitung. Der Kanal mündet immer wieder in den Fluß, benutzt einige Zeit das Bett der Yonne, um es dann wieder zu verlassen. Durch einsame Gegend mit einigen anderen Reisebegleitern, unseren Fischreihern, kommen wir nach Chatel Censoir mit seinem kleinen Bootshafen. Am nächsten Tag geht es wieder durch eine herrliche Landschaft. Wir kommen in das tief zwischen mächtige Kalksteinfelsen eingegrabene obere Tal der Yonne. Direkt neben dem Kanal ragen die Kalkriesen der Rochers du Saussois aus dem Grün der Laubbäume, wo wir Station machen. Am Nachmittag kommen wir nach Mailly-le-Chateau, einem besonders schönen Ort. Er liegt auf einem hohen Felsvorsprung über einer engen Flußschleife, wo neben einer imposanten Burgruine aus dem 12. Jh. und einer Terasse mit einer wirklich prächtigen Aussicht die Kirche St.-Adrien aus dem 13. Jh. stammt. Berühmt sind vor allem ihre gestisch bewegten Fassadenfiguren, die bis auf die mittlere, weibliche Gestalt mit Krone wie Atlanten unter der Last der steinernen Säulen einer vierteiligen, offenen Arkade gebeugt sind. Von der dörflichen Festung führt ein steiler Weg zum Bourg-du-Bas hinab, wo de wild rauschende Yonne von einer herrlichen Brücke mit Kapelle aus dem 15. Jh. überspannt wird.

Nach einem schönen Liegeplatz in freier Natur gings nach Auxerre. Auxerre ist das Zentrum der burgundischen Kanalschiffahrt. Die mittelalterliche Stadt steht in ihrer Gesamtheit unter Denkmalschutz.

Auxerre

Sie zählt nach Dijon zu den schönsten Orten des Landes.

Vom gegenüberliegenden Ufer oder der Pont Paul Bert bietet sich ein unvergleichlicher Blick auf Auxerre. Am Ufer der Yonne liegen eine unübersehbare Menge von Hausbooten, schwarzen Frachtschiffen und buntgeschmückten Ausflugsbooten. Dahinter erhebt sich gleich einem Ansichtkartenmotiv die pittoreske Altstadt mit ihren vielen Kirchtürmen - eine Aussicht, die man so schnell nicht vergißt. Die Silhouette der Türmchen und Dächer spiegelt sich im Fluß zu einem reizvollen, liebenswerten Bild. Ganz rechts leuchtet die gotische Kirche der alten Abtei St. Germain, in der Mitte ragt die Kathedrale Saint-Etienne mächtig aus den roten Ziegeldächern; weiter im Vordergrund steht der Flamboyantturm von Saint-Pierre.

Fest verankert steht das imposante Bauwerk der alten Abtei St. Germain an einem Hang. Sie wurde bereits im 6. Jh. gegründet. Zur Zeit Karls des Großen wohnten zeitweise über 600 Mönche im dem Kloster. Die heutigen Reste der Kirche stammen aus dem 13.-15. Jh. Nur der Glockenturm stammt noch aus romanischer Zeit, aus dem 12. Jh. Das ganze Bauwerk der Abteikirche St. Germain ist eine Ansammlung aus Oratorien, Seitenkapellen, dem Chorgang, Kapitellen aus der Karolingerzeit. In der Abteikirch sind in den Krypten aus der Karolingerzeit die ältesten französischen Fresken zu sehen. In der Nähe befindet sich Quartier de la Marine, das traditionelle Viertel der Fischer und Flußschiffer. Die historische Bebauung blieb hier vollkommen erhalten und damit die Atmosphäre eines in sich geschlossenen alten Viertels.

Über allem thront das Riesenbauwerk der Kathedrale St. Etienne aus dem 13.-16. Jh. Besonders eindrucksvoll ist die gewaltige, aber andererseits auch filigran wirkende Fassade im spätgotischen Flamboyantstil. Das Tympanon über dem mittleren Portal zeigt den thronenden Christus zwischen Maria und Johannes, an den Seitenpfeilern stehen die Statuen der törichten und klugen Jungfrauen. Die Kathedrale hat einen sehr schönen Chor (13. Jh.), eine herrliche Folge von farbigen Glasfenstern und reich skulpierte Portale. In der romanischen Krypta ist das berühmte Fresko "Christ zu Pferde" zu sehen.

Die Altstadt südwestlich der Kathedrale, heute zum großen Teil Fußgängerzone, mit ihren verwinkelten Gassen, wird durch eine Vielzahl von restaurierten Bürger- und malerischen Fachwerkhäusern aus Mittelalter und Renaissance geprägt. Die Tour de l´Horloge, das ehem. Stadttor, ein prachtvoller Uhrturm im Flamboyantstil, mit seiner astronomischen Uhr, wurde um 1483 auf den Resten der Stadtmauer errichtet.

Auxerre

Erbaut wie Auxerre in Form eines Amphitheaters über der Yonne, verfügt Joigny über ein fast noch vollständig erhaltenes mittelalterliches Zentrum mit schmalen Gäßchen, überdachten Passagen und verwinkelten Treppen. Unzählige Fachwerkhäuser, die sich gegenseitig zu stützen scheinen, drängen sich an den Hängen von St. Jacques.


Text von Ulrich Everz

Weitere Infos zu Hausboot-Touren gibt es vom Reiseanbieter Locaboat-Plaisance Locaboat-Plaisance




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letzte Aktualisierung am 23.12.2001 durch Tillmann Henssler